Die neue Vorstandschaft des Fischereivereins Furth im Wald Foto: Volkmar Dimpfl
2019 hat es eine kleine Sensation gegeben, als der Vorsitzende des Fischereivereins Furth im Wald e. V., sein Stellvertreter und der Gerätewart von ihren Ämtern zurücktraten. Nach der notwendigen Teil-Neuwahl hoffte man bei den Fischern auf ein querelenfreies Vereinsleben. Doch das hielt nicht lange an. Vor einem Jahr trat der Vorsitzende zurück, weitere Mitglieder der Vorstandschaft folgten. Der zweite Vorsitzende Walter Bauer übernahm kommissarisch das Amt des ersten Vorsitzenden und führte den Verein mit dem Restvorstand bis zur Jahresversammlung am vergangenen Sonntag.
Gut 100 Vereinsmitglieder waren der Einladung in den Saal des Further Kolpinghauses gefolgt. Da der kommissarische Vorsitzende wegen Erkrankung nicht anwesend war, mussten zunächst ein Versammlungsleiter und ein Schriftführer gewählt werden. Die Fischer einigten sich auf Franz Former als Versammlungsleiter und Julia Kolbeck als Schriftführerin.
Der Jahresbericht
Former las den Jahresbericht des kommissarischen Vorsitzenden vor. Walter Bauer verwies auf eine unruhige Zeit für den Verein, mit Rücktritten von Vorstandsmitgliedern, mit coronabedingten Einschränkungen, aber auch mit der erneuten Anpachtung des Drachensees.
Nachdem coronabedingt die Jahresversammlung im vergangenen Jahr nicht hatte stattfinden können, wurden die Mitglieder im Umlaufverfahren über die wichtigsten Punkte informiert. Zudem konnten sie über eine vom Vorstand erarbeitete neue Satzung abstimmen. 162 Mitglieder stimmten mit Nein, 48 mit Ja. Das waren nur gut 22 Prozent der abgegebenen Stimmen. 75 Prozent wären aber für eine Annahme erforderlich gewesen.
Damit bleibt die Satzung aus dem Jahr 1953 in Kraft. Die Hoffnung, dass danach Ruhe im Verein einkehren würde, erfüllte sich jedoch nicht. Der Vorsitzende Josef Hönig trat Mitte April 2021 von seinem Posten zurück, ebenso sein Stellvertreter Gordon Schmedemann, Schriftführer Hermann Schillbach, der stellvertretende Gewässerwart Jonas Hönig und der stellvertretende Schriftführer Mario Bertl. Die verbliebenen fünf Vorstandsmitglieder mussten nun die Vereinsführung übernehmen. Das waren genau so viele, wie laut Satzung notwendig sind, um handlungsfähig zu sein. Bauer bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen sowie bei Klaus Altmann und Helmut Kolbeck, die das Amt des Schriftführers für diese Übergangszeit übernahmen.
Rückblick
Ende April 2021 erklärte Josef Hönig seinen Rücktritt vom Rücktritt, was aber rechtlich nicht möglich ist. Also musste diese Rumpf-Vorstandschaft bis zur nächsten Neuwahl den Verein führen. Leider hat der zurückgetretene Schriftführer die WhatsApp-Gruppe des Vereins nicht übergeben. Deshalb wurde unter „Fischereiverein e. V. Info“ eine neue Gruppe eingerichtet, die inzwischen gut angenommen wird.
Aufgrund der Pandemie mussten viele Aktivitäten 2021 entfallen. Unter erschwerten Bedingungen wurde allerdings im Juni und Oktober die Gewässerreinigung durchgeführt. Im Oktober fand das Königsfischen statt. Im Spätherbst erfolgte der Besatz in Drachensee und Chamb. Die Jugendgruppe veranstaltete ein Jugendcamp am Drachensee. 2021 war die erneute Anpachtung des Drachensees fällig. Auf Bitte von Walter Bauer füllte der frühere zweite Vorsitzende Franz Former den mehrseitigen Antrag aus. Er wies darauf hin, dass sich für die Mitglieder durch den neuen Pachtvertrag nichts ändert.
Zwei Kandidaten
Gewässerwart Harald Siehe berichtete über den Aufwand beim Besatz von Chamb und Drachensee sowie über die Fangergebnisse. Jugendwart Alfred Hartl konnte (pandemiebedingt) nur über wenige Aktionen berichten, so die Gewässerreinigung und das Abfischen. 2022 will man aber wieder mehrere Aktionen durchführen.
Es folgte die Neuwahl. 102 stimmberechtigte Mitglieder hatten sich im Saal des Kolpinghauses versammelt. Für den Posten des Vorsitzenden kandidierten Franz Sporer und Josef Hönig. Gewählt wurde Franz Sporer mit 84 Stimmen. Seine gleichberechtigten Stellvertreter wurden Christian Heimerl (83 Stimmen) und Christian Huber (89 Stimmen). Die Behandlung der drei zur Versammlung eingegangenen Anträge wurden auf das nächste Monatstreffen verschoben.
Bericht und Foto Chamer Zeitung, 12.04.2022, Volkmar Dimpfl